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Broken Spaces: Alte Reithalle AarauBroken Spaces:
Alte Reithalle Aarau

«Geh nach Aarau, da wird etwas.
Die Stadt hat die Chance, dass ihr nun wirklich etwas
passiert.»

Diese Worte locken einen Unbekannten an. Er reist durch die lokale Kulturgeschichte und erkundet den Raum, der die Stadt zum Dialog herausfordert: die Alte Reithalle Aarau. Im baufälligen Zustand zwischengenutzt, ist sie ein schweizweit einzigartiges Kulturhaus geworden. Als kultureller Ort lebt sie von ihren dichten und atmosphärischen Momenten, in denen Fiktion und Realität eins werden dürfen. Das ist wunderbar, aber auch eine Verpflichtung: Das Hier und Jetzt kann so intensiv werden, dass der Ort fast erinnerungslos wird, und seine Patina reine Kulisse. — Aber wie ist dieser Raum entstanden, was bedeutet er den Menschen, die ihn gestalten? Was trägt ihn in die Zukunft?

Anouk Gyssler hat den Transformationsprozess der Alten Reithalle jahrelang begleitet, über 40 Gespräche mit Menschen aus Kultur, Politik, Technik und Nachbarschaft geführt, Baustellenbesuche unternommen und in Archiven gewühlt. Aus den gesammelten Erinnerungen, Anekdoten und Träumen zeichnet sie das Porträt eines Raumes, der längst da ist und trotzdem seinen Platz noch finden muss. «Broken Spaces. Alte Reithalle Aarau» ist eine Fiktion, basierend auf wahren Begegnungen. Illustriert mit rund 60 Fotografien.

Das Buch bildet den Abschluss des von Elias Kurth initiierten Langzeitprojekts «Broken Spaces Are More Likely». Es ging von zwei Prämissen aus: Erstens ist die Reithalle immer eine Bühne, auch während ihrem Umbau. Und zweitens wird ihr Raum selbst zum Performer. So hat sich das Projekt von 2018 bis 2021 den Bedingungen, Risiken und Widerständen des Bauprozesses immer wieder neu ausgeliefert und den Raum im Wandel inszeniert.

Erste, limitierte Auflage.
240 Seiten. Hochdeutsch, Schweizerdeutsch.
ISBN 978-3-033-08803-0
© 2021, Anouk Gyssler und Elias Kurth, Aarau

Anouk Gyssler

[Text, Konzept]

*1986, aufgewachsen in Aarau. Historikerin und Germanistin (Universität Basel) und Theaterpädagogin (ZHdK, Zürich). Sie arbeitet als Regisseurin, Dramaturgin, Vermittlerin und Projektleiterin. Aus der Faszination für Zeitgeschichte, Alltagsphänomene, flaneursche Dialoge, ungewöhnliche und brüchige Räume sowie der Nähe zum Publikum entwickelt sie seit 2006 ganz unterschiedliche Projekte.

Zuletzt etwa Don Juan. Erschöpfte Männer (Theater, für und mit Julia Haenni, Stückentwicklung, Dramaturgie und Vermittlung), Schweinehunde und Spielverderber (Ausstellung, Museum für Kommunikation Bern, Endregie der Aktionsgruppe) und Cy-Co. The Cyborg Condition (Performance von Elias Kurth, dramaturgische Begleitung) oder Voll Unterschti! (Szenischer Rundgang für Caritas Aargau, mit Eva Welter, Konzept und Regie, 2. Rang Sozialpreis Aargau 2020).

In der Alten Reithalle war sie seit dem Beginn der Sommerbespielung 2011 in verschiedensten Funktionen tätig (Team und Programmation Bar im Stall, Leitung des General Meetings für die europäischen Zirkusprogrammateur:innen cirqu’Aarau, Vorstand und Programmation T.u.T.) und initiierte eigene Projekte wie zum Beispiel die Ross Teilete mit dem Kollektiv Rössli (Idee, Konzept, Projektleitung).

Elias Kurth

[Konzept, Performance]

*1984, aufgewachsen in Aarau. Künstler, Performer und Architekt. Über den Stepptanz gelangte er zum zeitgenössischen Tanz (The Place, London) und über die Bewegung zur Architektur (Universität der Künste, Berlin). Er verstrickt und erweitert gesellschaftliche Realitäten mit persönlichen Fantasien und konstituiert räumliche Choreografien an der Schnittstelle von Performance, Architektur und Bildender Kunst.

In der Alten Reithalle war er erstmals in den Aarauer Nachtwachen zu sehen (Performance, mit T.u.T.). Zuletzt arbeitete er an Cy-Co. The Cyborg Condition (Künstlerische Leitung, Szenografie, Performance) und entwickelte im Rahmen eines Atelieraufenthaltes in Paris seine Recherchen zum atmosphärischen Körper weiter. Zusammen mit Anouk Gyssler ist er für diese Publikation Preisträger der hibou-Stiftung 2019.

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